Persönliches

Jochen SchnichelsGeboren wurde ich 1967 in Euskirchen, wo ich auch heute noch lebe. Diese heute rund 60.000 Einwohner zählende Kreisstadt liegt etwa 40 km südwestlich von Köln/Bonn am nördlichen Rand der Eifel. Ich bin Diplom-Verwaltungswirt (FH).

Mein Weg zur Astronomie begann im "Jahrhundertsommer" 1976. Ich verbrachte damals meine Sommerferien auf dem Bauernhof meiner Großeltern in der Eifel. Es war ein Sommer mit sehr heißen Tagen und auch nachts kühlte es nur wenig ab. So kam es, dass ich eines Nachts nicht schlafen konnte und noch einmal auf den Hof ging. In dieser Nacht sah ich zum ersten Mal in meinem Leben einen mit Sternen übersäten Himmel. Wie Diamanten auf schwarzem Samt funkelten die Sterne und das leuchtende Band der Milchstraße spannte sich von Horizont zu Horizont. Ich war fasziniert - und diese Faszination sollte mich bis heute nicht mehr loslassen!

Am nächsten Morgen überhäufte ich meine Großmutter mit Fragen, die sie mir natürlich längst nicht alle beantworten konnte. Aber immerhin fand sich im Wohnzimmerschrank ein altes Buch mit dem Titel "Weltall und Urwelt". Es beantwortete meine Fragen und bis heute bildet es den Grundstock meiner astronomischen Bibliothek. Wenn ich dieses Buch heute zur Hand nehme, denke ich an jene Nacht zurück, die mich um ein so schönes Hobby bereicherte.

Die ersten Beobachtungen machte ich mit dem bloßen Auge und mit dem alten Fernglas 8x30 meines Vaters. Ich lernte die Sternbilder kennen, beobachtete den Mond mit seinen Gebirgen und Kratern und begriff auch mit fortschreitendem Schulwissen in Physik und Mathematik die ersten theoretischen Grundlagen der Astronomie. Bald kam der Wunsch nach einem "richtigen" Fernrohr auf und so sparte ich mir Anfang der achtziger Jahre von meinem Taschengeld einen kleinen Refraktor mit 60 mm Öffnung und 700 mm Brennweite zusammen. Es war zwar nur ein preiswerter Achromat auf einer wackeligen azimutalen Montierung - dennoch erweiterte das Gerät meine Beobachtungsmöglichkeiten sehr. Weihnachten 1984 musste das Einsteigergerät dann einem "richtigen" Newton-Teleskop mit 200 mm Öffnung und 1.200 mm Brennweite auf einer parallaktischen Montierung weichen. Die Beobachtungen waren beeindruckend. Jede klare Nacht nutzte ich aus.

Der Einstieg in die Astrofotografie ließ nun nicht mehr lange auf sich warten - am 3. Juli 1985 entstand mein erstes Astrofoto. Die folgenden Jahre waren von der Vertiefung meiner astrofotografischen Kenntnisse und von der ständigen Suche nach guten Beobachtungsplätzen in der Eifel geprägt. So entstanden sehr viele Aufnahmen auf Dia-Film, deren Qualität von Jahr zu Jahr besser wurde. Nach 20 Jahren der analogen Astrofotografie begann im Herbst 2004 mit einer CCD-Kamera ST-2000XM der Firma SBIG der Einstieg in die digitale Astrofotografie. Im Sommer 2013 habe ich diese Kamera durch das aktuelle Modell STT-8300M ersetzt. Dieser Kamera folgte im Dezember 2021 die erste CMOS-Kamera, eine QHY-268M. Ergänzend nutze ich auch eine für die Astrofotografie modifizierte DSLR Canon 1000D sowie eine nicht modifizierte Nikon Z6.

Mein optisches Instrumentarium hat in den langen Jahren meiner Beschäftigung mit der Astronomie einige Wechsel erfahren. Auch "Lehrgeld" habe ich leider zahlen müssen, bis ich das zu meinen Qualitätsansprüchen und Beobachtungszielen passende Teleskop gefunden habe. So musste der oben erwähnte Newton einem Celestron 8, dieses einem Celestron 11 und dieses wiederum einem Maksutov-Cassegrain von Intes-Micro weichen. Ich stellte schließlich fest, dass ich mit allen Spiegeloptiken - sowohl fotografisch als auch visuell - nicht wirklich zufrieden war. Die logische Konsequenz war ein zunehmendes Interesse an apochromatischen Refraktoren. Ich erwarb einen fotografisch optimierten Televue-Apochromaten "Genesis" mit 4" Öffnung und 540 mm Brennweite. Das Gerät lieferte visuell und fotografisch traumhafte Ergebnisse. Überzeugt von der Abbildungsleistung apochromatischer Refraktoren entschloss ich mich im September 2003 zu einer Investition, die ich bis heute nicht bereut habe - ganz im Gegenteil. Ich bestellte bei der Firma Baader-Planetarium einen Triplet-Apochromaten der Firma Astro-Physics (USA) mit 130 mm Öffnung und 780 mm Brennweite, den ich nach 15-monatiger Wartezeit im Dezember 2004 erhielt. Mein Televue-Apochromat hat im Zuge dieser Entwicklung einen neuen Besitzer gefunden. Daneben nutzte ich vorübergehend einen Apochromaten mit 80 mm Öffnung und 600 mm Brennweite von TMB, der mir auch als Reiseteleskop diente. Aktuell entstehen die meisten Astrofotos mit meinem Quadruplet-Apochromaten FSQ-106ED von Takahashi, der bei einer Öffnung von 106 mm und einer Brennweite von 530 mm über eine große Lichtstärke (f/5) sowie ein vollkommen ebenes Bildfeld verfügt.

Ein lange gehegter Wunsch ging im Juni des Jahres 2001 in Erfüllung: Ich war unter den eingeschränkten astronomischen Bedingungen der Eifel astrofotografisch an meine Grenzen gestoßen und war mir sicher, dass nur die Umweltbedingungen - vor allem die zunehmende Lichtverschmutzung - diese Grenzen setzten. Also reiste ich nach langer Planung und Vorbereitung zur Gästefarm Hakos nach Namibia. Der Sternhimmel ist dort fernab jeglicher Lichtverschmutzung von unvorstellbarer Transparenz. Und so wurden meine Erwartungen mehr als erfüllt - ich brachte neben unvergesslichen Erinnerungen herrliche Astrofotos mit nach Hause. Dieser ersten Reise folgten bald weitere. Ausführlich berichte ich darüber unter dem Menü-Punkt "Namibia".

Die eigene Sternwarte ist ein Projekt, über dessen Realisierung ich lange nachgedacht habe. Schließlich aber überwogen die Vorteile einer permanenten Beobachtungsmöglichkeit direkt im eigenen Garten den Nachteil der nicht optimalen Beobachtungsbedingungen deutlich. So habe ich also im Sommer 2006 den Bau einer Rolldachhütte in Angriff genommen. Nach einer langen Planungs- und Bauphase hat am 30. Oktober 2006 das Firstlight in meinem Observatorium stattgefunden.