Namibia

Nationalflagge Namibia

Auf dieser und den folgenden Seiten möchte ich von meinen Reisen nach Namibia zur Gästefarm Hakos berichten.

Erstmals im Juni 2001 verbrachte ich dort zwei Wochen mit der Astrofotografie unter perfekten astronomischen Bedingungen. Neben vielen astronomischen Aufnahmen, die in der Galerie zu sehen sind, brachte ich auch unvergessliche Eindrücke von der näheren und weiteren Umgebung der Farm mit nach Hause, wovon ich im Folgenden erzählen möchte.


Karte Namibia

Namibia, im Südwesten des afrikanischen Kontinents gelegen, verfügt über die rund 2,3-fache Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Doch nur 2,1 Millionen Menschen leben dort; das ist nur 1/38 der Einwohnerzahl Deutschlands.

Diese sehr dünne Besiedlung gepaart mit riesigen Flächen unberührter Wildnis sorgt - von der unmittelbaren Umgebung der Hauptstadt Windhoek abgesehen - für das völlige Fehlen jeglicher Lichtverschmutzung. Namibia gehört zu den wenigen Regionen der Erde, wo man noch einen natürlichen Sternhimmel sehen kann, wie er in Europa nirgends mehr zu finden ist.

Die Gästefarm Hakos liegt etwa 135 km südwestlich der Hauptstadt Windhoek.


Christuskirche

Jeder Namibia-Tourist betritt das Land am internationalen Hosea-Kutako-Flughafen einige Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Dort lasse ich mich nach den Einreiseformalitäten von meinen Gastgebern mit meinen rund 70 kg Gepäck abholen. Anschließend stehen meist noch einige Besorgungen in Windhoek auf dem Programm (wer fährt schon 135 km zum Einkaufen?) - für mich eine willkommene Gelegenheit, diese rund 175.000 Einwohner zählende Stadt mit ihrer typischen Kolonialarchitektur zu besichtigen.

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist die am 26.10.1910 auf dem Höhepunkt der deutschen Kolonialherrschaft über das damalige Südwestafrika geweihte Christuskirche, die heute das Wahrzeichen der Stadt ist.

Die Kolonialzeit begann 1884 mit der Erklärung Südwestafrikas zum deutschen "Schutzgebiet" und endete faktisch 1915 mit der Kapitulation der deutschen "Schutztruppen" vor den anrückenden Streitkräften der damaligen Südafrikanischen Union.


Reiterdenkmal

Nicht weit entfernt von der Christuskirche steht das berühmte Reiterdenkmal, das 1912 zu "Kaisers Geburtstag" enthüllt wurde. Das Denkmal zeigt einen Soldaten der deutschen "Schutztruppen" in der damaligen Uniform und erinnert an die während des Herero-Aufstandes im Jahr 1904 getöteten deutschen Soldaten und Zivilisten.

An die ca. 65.000 toten Herero erinnert kein an derart zentraler Stelle errichtetes Denkmal.

Nach der Stadtbesichtigung und der Erledigung aller Einkäufe beginnt die 135 km lange, rund zweistündige Fahrt zur Farm. Während die Straßen in Windhoek noch asphaltiert sind, geht es wenige Kilometer außerhalb der Stadt hinaus auf die Pad (sprich: Patt) - so heißen die oft sehr guten und breiten, manchmal aber auch recht ruppigen und kurvenreichen Pisten.


Staubwolke im RückspiegelAuf der Pad

Scheinbar endlos erstreckt sich die Pad, ein Gefühl der Einsamkeit und Weite vermittelnd, bis zum Horizont.

Eine gewaltige Staubwolke hinter uns lassend geht es durch eine beeindruckende Landschaft ohne Anzeichen menschlicher Zivilisation - keine Städte, keine Dörfer, kein hektischer Straßenverkehr - nur hin und wieder eine einsame Farm.


GegenverkehrFahrspuren auf der Pad

Nur selten kündet eine Staubwolke in der Ferne von nahendem Gegenverkehr. Dann ist Vorsicht geboten, denn der aufgewirbelte Staub behindert die Sicht und hoch geschleuderte Steine können die Windschutzscheibe treffen.


Blick zum GamsbergZufahrtsweg nach Hakos

Der Blick zum 2.347 m hohen Gamsberg, einem Tafelberg, verspricht das bevorstehende Ende der Fahrt.

Wir biegen auf die Farmzufahrt ein und sehen schon bald die Farm vor dem Hintergrund der gut 2.000 m hohen Hakos-Berge.