Namibia

Astronomie auf Hakos

Mond, Merkur und Jupiter

Wenn auf Hakos die Sonne untergegangen ist und die Dämmerung den Himmel für kurze Zeit in ein Farbenmeer verwandelt, bieten sich häufig sehr stimmungsvolle Himmelsanblicke.

Hier steht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes mit dem gut sichtbaren Erdschein nah beim Planeten Jupiter (links). Oben stehen nah beieinander Merkur (rötlich) und Regulus (bläulich), der Hauptstern des Löwen.

Für die Astronomen auf Hakos beginnt nun eine neue Beobachtungsnacht - voller faszinierender Eindrücke aus den Tiefen des Universums.

IAS-Sternwarte in der Dämmerung

Auf der Gästefarm Hakos ist auch die Internationale Amateur-Sternwarte (IAS) beheimatet.

Rechts eines der Sternwartengebäude vor der Silhouette des Gamsberges in der Abenddämmerung.

Die 1999 gegründete IAS hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Mitgliedern Beobachtungsmöglichkeiten unter perfekten astronomischen Bedingungen und an vergleichsweise großen Teleskopen zu bieten.


IAS-Sternwarte

Dazu unterhält die IAS mehrere Teleskope auf dem Gelände der Gästefarm Hakos. Im Jahr 2010 wurde zudem ein großes Teleskop mit 71 cm Öffnung auf dem 2.347 m hohen Gamsberg in Betrieb genommen.

Doch dazu später mehr, wenn es um den Gamsberg geht.


Charles Gruhn

Kurz vor Sonnenuntergang beginnt allgemeine Betriebsamkeit - Teleskope und Kameras müssen für die bevorstehende Beobachtungsnacht startklar gemacht werden. Dazu bleibt nur wenig Zeit, denn die Dämmerung ist in subtropischen Breiten kurz.

Hier kümmert sich Charles Gruhn um das große Spiegelteleskop der IAS mit einem Spiegeldurchmesser von einem halben Meter.


Am Teleskop

Auch ich habe mein Teleskop mit der CCD-Kamera und dem Laptop, der die ganze Anlage während der Astrofotografie steuert, immer schon vor dem Abendessen vorbereitet.

Die grüne Umrandung schützt vor dem häufig sehr starken, zuweilen nachts auch Sturmstärke erreichenden Wind. Am Laptop erkennt man vor dem Bildschirm eine rote Plexiglasscheibe. Diese schwächt die nachts viel zu große Helligkeit des Monitors so stark ab, dass die Dunkeladaption der Augen und Mitbeobachter nicht gestört werden.


Marco LorenziHenning Herder

Marco Lorenzi (links) und Henning Herder haben ihre Teleskope bereits für die Nacht vorbereitet und können nun in aller Ruhe das Abendessen genießen.


Sonnenuntergang

Rechtzeitig zum immer wieder beeindruckenden Sonnenuntergang kehrt Ruhe ein - die Vorbereitungen für die kommende Nacht sind beendet.

Wegen der Äquatornähe geht die Sonne sehr schnell unter, im Winter bereits gegen 17.15 Uhr. Dann beginnt ein rascher und spürbarer Temperaturabfall. Häufig fällt die Temperatur nach Sonnenuntergang innerhalb von nur einer Stunde um 10°C.


Dämmerung

Die farbenprächtige Dämmerung schreitet sehr schnell voran. Man spürt förmlich, wie der Tag vor der heraufziehenden Nacht zurück weicht. Jeden Abend auf's Neue genießt man diesen wunderbaren Anblick durch die großen Panoramafenster des Aufenthaltsraums während des gemeinsamen Abendessens.


Fortgeschrittene Dämmerung

Nicht mehr lange und der zunehmende Mond rückt ins Blickfeld. Immer intensiver wird der Dämmerungsbogen, der in ein tiefes Blau übergeht.

Im Osten kündigt sich bereits das tiefe Schwarz der kommenden Nacht an.


Die ersten Sterne werden sichtbar

Kurze Zeit später, der Mond ist schon tiefer gegen den Westhorizont gesunken, werden die ersten Sterne sichtbar. Bis jetzt ist nur eine halbe Stunde seit dem Sonnenuntergang vergangen.

Nach einer weiteren halben Stunde ist auch die astronomische Dämmerung beendet; das letzte Tageslicht ist verschwunden; es herrscht tiefe Dunkelheit - die Astrofotografie kann beginnen.


Das Kreuz des Südens

Über den konzentriert arbeitenden Astronomen steht das Kreuz des Südens inmitten der hell leuchtenden Milchstraße. Nur selten wird die Stille der afrikanischen Nacht unterbrochen. Ein Zebra schreit, eine Hyäne heult - sonst nichts.

Stunden vergehen wie im Flug, Kälte und Wind setzen zu, Müdigkeit - die Nacht ist es wert.



Die Ergebnisse all dieser wunderbaren Nächte finden Sie in der Galerie!